Überleben
Wir alle möchten so lange leben, wie es uns möglich ist. Aber unser Tod ist Fakt:Wir werden sterben!
Die eigene Sterblichkeit ist schwer zu begreifen. Wir verdrängen das Ende unseres Lebens, weil der Alltag ansonsten schwer zu ertragen wäre. Auch wenn wir in den Routinen unseres Alltags selten Gefahren sehen, sind sie dennoch da und in jeder Sekunde unseres Lebens kann ein Ereignis eintreten, durch welches wir verletzt oder getötet werden. Unser Leben ist ein ständiger Kampf für das Überleben.
Der Tod ist die einzige Prognose, die nie fehlschlägt”
Edmund Wilson
Nun wäre es auch nicht sinnvoll unser Leben durch die Angst vor dem Tod bestimmen zu lassen. Ich möchte also nicht den Vorschlag machen alle Lebensrisiken zu vermeiden -was ohnehin nicht funktioniert- also z.B im Bett zu bleiben, sich von anderen Menschen fern zu halten oder stur die Regeln von Menschen zu befolgen, die es auch nicht besser wissen und vielleicht auch nicht gut meinen. Stattdessen…..
Trainieren wir
Wir können jedoch unseren Geist und unser Verhalten auf ungewöhnliche Ereignisse vorbereiten. Diese Art von Ereignissen erleben wir heute häufiger und nicht seltener. Ungewöhnliche Ereignisse sind die neue Routine, auf die wir uns einstellen können, wenn wir immer auch mit dem Schlimmsten rechnen und uns vorbereiten.
Schon haben wir den ersten Schritt gemacht. Wir wissen nun, die Welt ist komplex und nicht kompliziert und um mit ihr umgehen und in ihr leben zu können, brauchen wir neues Denken und anderes Verhalten. Wir müssen uns also einen neuen Reim auf die Welt machen.
Man könnte von “Unsafe Thinking” sprechen. Jonah Sachs hat ein ganzes Buch darüber geschrieben. Er definiert Unsafe Thinking als:
Die Fähigkeit, Herausforderungen mit der Bereitschaft zu begegnen, von Standardabläufen abzuweichen, sich Ängsten zu stellen, Kritik zu tolerieren, intelligente Risiken einzugehen und konventionelle Weisheiten - insbesondere die eigenen Ansichten - zu widerlegen, um Durchbrüche zu erzielen.
Abenteurer
Während die meisten von uns einen sicheren und durchaus aus Routinen bestehenden Alltag bevorzugen, gab es und gibt es immer schon Menschen, welche das Abenteuer suchen und einen gewissen Thrill dabei empfinden an ihre Grenzen zu gehen.
Von diesen Menschen können wir möglicherweise profitieren. Psychologen haben in diesem Zusammenhang herausgefunden, dass Menschen, die sich an Regeln halten in Überlebenssituationen nicht so gut abschneiden wie diejenigen, die einen unabhängigen Verstand und Geist haben. Meiden Sie also nach Möglichkeit Ausflüge an denen nur Beamte und anderen Bürokraten teilnehmen.
Abenteurer setzen sich immer wieder neuen Situationen aus und sie lernen, dass es Situationen gibt, in denen man vom Plan abweichen muss. Sie wissen um die Automatismen unseres Bewusstseins, begegnen der Umwelt und den Herausforderungen mit einer anderen Aufmerksamkeit und bringen die Demut mit, die ihnen dabei hilft wichtige Informationen nicht zu übersehen oder übergehen.
Was wir tun können
Lernen Sie die Signale Ihres Körpers zu erkennen und zu bewerten.
Lernen Sie die Umwelt aufmerksam wahrzunehmen. Wir müssen lernen Veränderungen zu erkennen und Verhalten daran anzupassen.
Wir können Angst positiv nutzen, wenn wir uns mit Angst und Schmerz vertraut machen.
Wir müssen Demut zeigen und immer wieder in die Rolle eines Anfängers schlüpfen.
Tapferkeit, Geduld, Höflichkeit, Bescheidenheit und Anstand sind hilfreiche Eigenschaften, wenn die Herausforderungen anders und größer werden.
Denken - wirklich denken und nicht Routinen nutzen - analysieren, ausprobieren. Aus Fehlern lernen.
Die Wertschätzung von Schönheit und Ehrfurcht öffnet die Sinne.
Die Sinne nicht einrosten lassen. Immer wieder die Sinne trainieren
Nicht aufgeben, es gibt immer noch eine Sache, die man tun kann
Orientierung suchen und auf den Weg konzentrieren.
Der Ausgang einer Überlebenssituation hängt weitgehend von Ihrem mentalen, emotionalen und physischen Zustand und Ihren Aktivitäten ab.
Deep Survival: Who lives, who dies and why von Laurence Gonzales
Mehr zu Unsafe Thinking von Jonah Sachs
Deep Survival: Who lives, who dies and why von Laurence Gonzales
Emergency von Neil Strauss. Über das Buch