Deutschland und Europa haben sich in vielen Bereichen einen exzellenten Ruf für Ingenieurskunst, Präzision und langfristige Planung erarbeitet. Doch genau diese Stärken werden in einer Welt des exponentiellen Wandels zunehmend zur Schwäche. Unser Denken ist linear – wir erwarten, dass Fortschritt in kleinen, vorhersehbaren Schritten passiert. Deshalb setzen wir beispielsweise auf Wind- und Sonnenenergie und ziehen keine anderen Lösungen in Betracht.
Doch digitale Technologien wie künstliche Intelligenz, Biotechnologie oder Quantencomputing entwickeln sich exponentiell: Erst langsam, dann plötzlich revolutionär. Während wir noch Windräder effizienter machen, investieren die USA und China massiv in Kernfusion – eine Technologie, die, wenn sie funktioniert, die gesamte Energiebranche disruptiv verändern wird.
Die USA und China verstehen es, auf exponentielle Entwicklungen zu setzen, radikal zu skalieren und notfalls auch zu scheitern. Deutschland hingegen perfektioniert das Bestehende und bekämpft das Neue, wodurch das Neue woanders entsteht.
Die Folge:
Wir sind weniger anpassungsfähig, verlieren Innovationskraft und geraten in eine Spirale des Pessimismus, weil uns die großen Durchbrüche entgehen.
Wer Veränderung nur in kleinen Schritten denkt, wird von der Zukunft überrascht – und das ist unser wirkliches Problem.
Es ist Zeit, sich vom linearen Denken zu verabschieden
Lineares Denken ist nicht nur ein Innovationskiller – es ist auch die geistige Grundlage von Systemen, die immer gescheitert sind: Sozialismus und Kommunismus. Beide beruhen auf der Vorstellung, dass sich Gesellschaften in festen, vorhersehbaren Entwicklungsstufen nach einem zentral geplanten Muster verbessern.
Doch die Realität zeigt: Fortschritt ist chaotisch, disruptiv und voller Sprünge, nicht linear und vorhersehbar. Genau deshalb haben sozialistische Systeme nie Wohlstand oder bahnbrechende Innovationen hervorgebracht – sie haben das Bestehende verwaltet und schließlich immer zerstört , aber nie echte Fortschritte geschaffen.
Wer wirklich Zukunft gestalten will, muss heute exponentiell denken:
Nicht in kleinen Verbesserungen, sondern in radikalen Durchbrüchen.
Nicht in festgelegten Plänen, sondern in agilen Anpassungen.
Nicht in Kontrolle, sondern in freier Entfaltung.
Wer in der alten Welt des linearen Denkens bleibt, wird von der exponentiellen Zukunft überrollt. Lineare Denker versuchen schließlich sogar mit politischen Mitteln gegen jenen Fortschritt anzukämpfen, der nicht in ihr Konzept passt. Genau das ist die Basis und Begründung für den EU AI Act und die panische Reaktion Europas auf die aktuellen Entwicklungen in den USA.
Dabei wird es Zeit, diese alte Denkweise hinter uns zu lassen – und mit Mut, Optimismus und Innovationskraft eine neue Ära zu gestalten.
Die alte Botschaft von Eddie Obeng ist in Deutschland immer noch nicht angekommen
Ein inspirierendes Beispiel für die Notwendigkeit, unser Denken anzupassen, liefert der Business-Experte Eddie Obeng in seinem Vortrag Smart Failure for a Fast-Changing World.
Obeng betont, dass sich die moderne Welt exponentiell entwickelt während unser traditionelles Denken und Lernen meist linear verläuft. Dies führt zu einer wachsenden Kluft zwischen unserer Fähigkeit zu lernen und der Geschwindigkeit des Wandel. Er fordert dazu auf, eine Kultur des "intelligenten Scheiterns" zu etablieren, bei der wir aus Fehlern lernen und flexibel auf Veränderungen reagieren.
Hier die schriftliche Zusammenfassung des Vortrags, der übrigens schon 12 Jahre alt ist, also aus einer Zeit stammt, in der die Digitalisierung zwar schon in aller Munde und auch wirksam war, aber niemand die dramatisch schnelle Entwicklung der Künstlichen Intelligenz vorhersehen konnte:
In einer schnelllebigen Welt sind traditionelle Ansätze zur Problemlösung oft nicht mehr ausreichend.
Statistisch gesehen bringt nur eine von 100.000 Ideen finanziellen Erfolg, was die Herausforderungen bei Innovation verdeutlicht.
Die hohe Anzahl an Publikationen über Kreativität zeigt das wachsende Interesse, jedoch bleibt die Umsetzung oft hinter den Erwartungen zurück.
Scheitern wird in der neuen Welt als Lernmöglichkeit betrachtet, anstatt als Fehler.
Intelligentes Scheitern bedeutet, neue und unkonventionelle Ansätze zu verfolgen, auch wenn sie scheitern, denn dies fördert Innovation.
In der Vergangenheit waren Fehler oft mit negativen Konsequenzen verbunden, während sie jetzt als notwendiger Teil des kreativen Prozesses angesehen werden.
Die Regeln, die das erfolgreiche Führen von Unternehmen bestimmen, haben sich grundlegend geändert.
Technologische Entwicklungen und Globalisierung haben den Maßstab für Unternehmen verändert, was neue Herausforderungen mit sich bringt.
Die Geschwindigkeit von Veränderungen übersteigt oft die Lerngeschwindigkeit von Organisationen, was zu Ineffizienzen führt.
Technologien haben die Interaktion zwischen Menschen und Organisationen dramatisch erhöht, was die Komplexität des Managements steigert.
Mit der Zunahme an Informationen und der Vernetzung ist die Fähigkeit zur schnellen Anpassung entscheidend geworden.
Die digitale Welt erfordert von Unternehmen, dass sie flexibel sind und schnell auf Veränderungen reagieren.
Die traditionelle Art des Lernens, bei der Wissen über längere Zeiträume gespeichert wird, ist nicht mehr ausreichend.
Unternehmen und andere Organisationen müssen neue Methoden entwickeln, um sich in einer sich schnell verändernden Umgebung anzupassen.
Führungskräfte sollten Anreize schaffen, die kreatives Denken und experimentelles Lernen fördern, um in der neuen Realität erfolgreich zu sein.
Fazit
Wenn Europa und Deutschland nicht den Anschluss verlieren wollen, dann müssen sie von und mit anderen lernen und den Pfad des linearen Denkens und der Besserwisserei verlassen. Die Lösung globaler Probleme, und das wollen die EU und Deutschland, erfordert globales Lernen und die Bewahrung menschlicher Grundrechte, wie sie sowohl im deutschen Grundgesetz als auch im wunderbaren amerikanischen First Amendment verankert sind, sie sind die Basis der Erfolgsgeschichte des Westens:
Echte Innovation braucht kein Sicherheitsnetz, sondern den Sprung ins Ungewisse. Statt jeden Algorithmus vorzuschreiben, sollte Europa die Fehlerkultur fördern - wie bei der Kernfusion, wo 50 Fehlversuche zum 51. Obengs „Smart Failure“ muss verinnerlicht werden:
Nur wer radikal denkt, kann hoffen, die exponentielle Kurve zu reiten.
Die Alternative ist ein Europa, das - wie einst die DDR - seine Bürger so lange vor der Zukunft schützen will, bis es keine mehr gibt.