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Es gibt diesen Song von Katja Ebstein: “Wunder gibt es immer wieder”. Nur die älteren Leser werden dieses Lied noch kennen. Das stimmt wahrscheinlich und jeder von uns hat schon einmal Ereignisse erlebt, die für ihn wie ein Wunder waren.
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Was aber absolut richtig ist. Wandel gibt es immer wieder. Er ist kein temporäres Ereignis, sondern ein Grundprinzip von Natur und Kultur. Manchmal bemerken wir den Wandel, weil er sehr plötzlich kommt und uns sehr intensiv betrifft, wie z.B. bei Covid 19. Normalerweise erleben wir ihn aber kontinuierlicher. Er scheint linear zu verlaufen und der Eindruck, dass das Leben ein langer ruhiger Fluss ist, trügt dann nicht.
Tipping Point für die Menchheit
Dann gibt es - wenn man mal über die Lebenszeit eines Menschen hinaus schaut - immer wieder Zeiten, in denen der Wandel besonders groß ist und viele Veränderungen für viele Menschen hervorruft, wie z.B. die 20er Jahre des vergangenen Jahrhunderts mit allen Folgeereignissen bis zum 2. Weltkrieg und darüber hinaus, zumeist abgelöst von Phasen geringerer Veränderungen, die - um so länger sie dauern- den Menschen bestimmte Entwicklungen als ganz normal, als seien sie schon immer so gewesen und damit unveränderlich erscheinen lassen. Nehmen wir z.B. die Ehe aus Liebe und die deutsche Kleinfamilie, die aber eigentlich bis fast in die 70er Jahre hinein, gar nicht so normal war.
Aktuell befinden wir uns inmitten einer Zeit bzw. am Beginn einer Epoche, die sehr fundamentale Veränderungen mit sich bringt. Die Menschheit muss und erfindet sich gerade neu und Covid 19 beschleunigt Trends, die schon einige Jahrzehnte in Entwicklung sind, die bisher aber nicht die fundamentale Veränderung unseres persönlichen Lebens hervorgebracht hat, die viele sogenannte Experten erwartet oder vorausgesagt haben.
Natürliche Abwehrreaktion
Wenn die großen Veränderungen auf uns zu kommen, dann entwickeln wir natürliche Abwehrreaktionen. Die alte Zeit war doch so schön, sie hat für uns so gut funktioniert und warum soll sie anders werden. Es läuft doch! So sehen wir es zumindest, wenn wir von der Zeit profitiert haben und es uns gut geht. Und trotz aller Probleme auf dieser Welt: Es geht mehr Menschen gut, als noch vor 50 oder 100 Jahren.
Gerade leben wir wieder in so einer Zeit der Abwehr Reaktionen. Wir beobachten persönliche, organisationale, institutionelle oder auch gesellschaftliche Abwehrreaktionen und wir beobachten nicht nur, sondern wehren uns alle in irgend einem Bereich gegen diese Veränderungen.
Das ist menschlich und es ist auch typisch für erfolgreiche Organisationen, Institutionen und Gesellschaften. Man kann das alles wissenschaftlich erklären und herleiten. Erfolg ist aber natürlich immer eine Frage der Perspektive und weil wir immer andere wichtige Perspektiven außer Acht lassen, haben wir inzwischen Probleme angehäuft, die uns an einen vermeintlichen Abgrund geführt hat.
Sei besser Optimist
Die Welt hat mannigfaltige Probleme, wobei der Klimawandel und das Artensterben existenziell bedrohliche Formen angenommen hat und wir Wege finden müssen, diese - und andere Probleme- sehr schnell zu lösen.
Da kann man schnell zum Pessimisten werden und auf Weltuntergangsstimmung umschalten, alle anderen erstrebenswerten Ziele aus den Augen verlieren und nur einen möglichen Ausweg sehen. TINA ist besonders in Deutschland eine gern herangezogenes Prinzip, wir erleben es schon immer und jetzt ganz aktuell von der Bundesregierung, aber auch bei Bewegungen wie Fridays for Future oder in den Programmen von politischen Parteien und Staatsführern.
Allerdings glaube ich, dass es viel besser ist Optimist zu sein. Der technologische Fortschritt, der sicherlich auf viele Nebenwirkungen hervorbringt, versetzt uns in die Lage alle Probleme dieser Welt in den nächsten 10,20 oder 30 Jahren zu lösen. Wir müssen in unserem Verhalten nicht zurück in die - übertrieben ausgedrückt - Steinzeit. Wir dürfen und sollten weiter Spaß haben. Wir dürfen Menschen bleiben, die mutig die Welt weiter und neu entwickeln.
Zeit für neue Formen der Organisation
Der Wandel wird uns aber nur gelingen, wenn wir unsere Modelle der Organisation und Zusammenarbeit verändern. Wir brauchen keine Abkehr von demokratischen Prinzipien, Verbote und Gebote für die Menschen. Ok vielleicht einige wenige schon. Wir brauchen dezentrale Strukturen und müssen lernen mit Komplexität und Chaos umzugehen. Wir brauchen Organisationsformen und Führungsprinzipien für diese komplexe Welt und müssen verhindern, mit den Strategien von gestern die Zukunft gestalten zu wollen. Wir brauchen mehr Mut und nicht weniger Mut. Wir brauchen mehr Freiheit und wir brauchen mehr Kreativität und vor allem brauchen wir mehr Vertrauen zueinander und dürfen den Andersdenkenden und die andere Meinung nicht ausgrenzen.
Wir können die Menschheit und uns persönlich neu denken und die Reise beginnt bei uns selbst.
Rethink Humanity
Egal, ob Sie ein Unternehmen, eine Stadt oder einen Nationalstaat leiten, Sie müssen die einfachen Muster verstehen, die Komplexität, Störung und Wandel in der Menschheitsgeschichte vorantreiben. Die Zukunft gehört jenen Gesellschaften, die sowohl die richtigen technologischen Entscheidungen treffen als auch ihre Regierungs- und Glaubenssysteme neu organisieren können, um die exponentiell wachsenden Möglichkeiten, die vor uns liegen, zu nutzen."
Dieses Zitat stammt von der Internetseite und aus dem Report https://www.rethinkx.com/. Und diese Studie hat mich dazu bewegt diesen Newsletter aufzusetzen. Auch weil ich eher ein pessimistischer Mensch bin, aber weiß das Optimismus die bessere Lebenseinstellung ist. Optimisten verändern die Welt. Nicht die Ängstlichen oder die Bürokraten
Photo by Julian Hochgesang on Unsplash
Den Report - den wirklich jeder lesen sollte - gibt es auf der oben genannten Seite zum Download. Eine Kernthese des Reports ist, dass es von unserer Fähigkeit zur Entwicklung und Anwendung neuer Organisationsformen und -prinzipien abhängt, ob wir die technologischen Wandel so nutzen können, dass uns phantastische Zeiten bevorstehen.
Das Organisationssystem umfasst sowohl die grundlegenden Überzeugungen, Institutionen und Belohnungssysteme, die es ermöglichen, in einer Gesellschaft optimale Entscheidungen zu treffen, als auch die Strukturen, die ihre Bevölkerung verwalten, kontrollieren, regieren und beeinflussen. Die beste Kombination von Technologie und Organisationssystem, die zur Verfügung steht, bestimmt die Gewinner - zum Beispiel erfordert eine Stadt mit 10.000 Einwohnern, wie Sumer, ein ganz anderes Organisationssystem als eine Stadt mit einer Million Einwohnern, wie Rom.
Dies stellte schon immer eine gewaltige Herausforderung für die Amtsinhaber dar, und die Lehren der Geschichte sind ernüchternd - jede führende Zivilisation, von Catal Hüyük und Sumer bis Babylonien und Rom, ist gefallen, als sie an die Grenzen ihrer Fähigkeit stieß, die Gesellschaft zu organisieren und die durch ihr Produktionssystem geschaffenen Probleme zu lösen. Als diese Zivilisationen vom Zusammenbruch bedroht waren, blickten sie zurück und versuchten, die glorreichen Tage zurückzuerobern, indem sie ihr Produktionssystem zusammenflickten und ihr Organisationssystem verdoppelten, anstatt sich anzupassen. Das Ergebnis war der Abstieg in ein dunkles Zeitalter.
Wir können also aus unserer Geschichte lernen. Es kommen dunkle Zeiten auf uns zu, wenn wir weiterhin versuchen die Methoden von gestern auf die Probleme und Chancen von heute und morgen anzuwenden.
Man kann aktuell sehr schön sehen, wie wir auf die Lösungen von gestern verfallen, obwohl das historisch gesehen noch nie funktioniert hat. Wenn die Angst erst einmal da ist und verbreitet wird, dann gibt es kaum ein zurück. Was wir jetzt brauchen ist aber Optimismus, Mut und eine Vision, welche uns begeistert und mitnimmt.
Wir alle können das Licht an- oder ausschalten und dieser Newsletter soll helfen das Licht anzuschalten und wird viele Beispiele aufzeigen, dass exponentielle Technologien kombiniert mit neuen Formen der Organisation die Lösung und nicht das Problem sind.
Und hier gibt es schon einmal die ersten Tipps. Bücher für Optimisten oder Menschen, die es werden wollen.
Optimismus für Anfänger
The Future is faster than you think. Buch von Peter Diamandis
Mensch 2.0 - Die Singularität naht. Ray Kurzweil
Danielle. Chronicle of a Superheroine. Ray Kurzweil - auch für Kinder geeignet
Stealing Fire. Spitzenleistungen aus dem Labor. Steven Kotler und Jamie Wheal
Think like a Rocket Scientist. Ozan Varol
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